Nicht nur bei konventionellen Banken sind sie systemrelevant: vertrauensvolle Beziehungen und die profitable Bewirtschaftung des Kapitals. Auch die Karma-Bank funktioniert so. Was bei der Bank Geld und Rendite sind, sind bei der Karma-Bank gute Taten und Wertschätzung. Zur Kundschaft der Karma-Bank gehören Menschen, die vertrauensvolle und gewinnbringende Beziehungen zueinander aufbauen möchten, und Menschen, die Anerkennung für ihre Arbeit erwarten.
Bei der Methode der Karma-Bank geht es um unser Umfeld, unsere Wahrnehmung und darum, was wir mit dieser Wahrnehmung tun. Wir machen das „einander Geben“ und „voneinander Nehmen“ sichtbar und erzielen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen diesen beiden Interaktionen.
Was auf den ersten Blick nach einem Wohlfühl-Konzept klingt, ist ein strategisches Tool für Teamkultur, Karriere und Führung – und wichtig für die gegenseitige Wertschätzung. Denn auf diese Wertschätzung warten viele, anstatt sie zu aktivieren. Davon betroffen sind häufig Frauen.
Gefallen zu wollen, anstatt den eigenen Erfolg aktiv zu gestalten: Das ist «typisch Frau». Ein Muster, das vielen Frauen durch Sozialisierung vertraut ist. Die Merkmale werden oft mit «bescheiden», «zurückhaltend», «fleißig», «harmonisch», «perfektionistisch», «hilfsbereit» und «emotional» beschrieben. Vor allem traditionelle Rollenbilder führen zu diesem inneren Bild und prägen unser Verhalten unbewusst. Im Buch „How Women Rise“ von den Autoren Sally Helgesen und Marshall Goldsmith werden typische Verhaltensmuster beleuchtet, die Frauen im Berufsleben oft hemmen. Dazu gehören:
Frauen befürchten oft, als zu ehrgeizig, zu berechnend oder überheblich wahrgenommen zu werden und halten sich deshalb zurück, um keine Angriffsfläche zu bieten.
„Gefallen wollen“ ist eng nicht nur mit Sozialisation, sondern auch mit Rollenbildern verknüpft – vor allem bei Frauen. Die vier Verhaltensbereiche im Überblick:
Der Ausweg? Weniger darauf zu fokussieren, allen zu gefallen. Stattdessen mutig für sich selbst und die eigene Karriere einzustehen. Hier kommt die Karma-Bank ins Spiel. Sie unterstützt Menschen dabei, vertrauensvolle und gewinnbringende Beziehungen zu gestalten und Wertschätzung für ihre Arbeit zu erhalten.
Damit die Karma-Bank funktioniert, gelten drei Grundprinzipien und zwei Regeln:
Die drei Grundprinzipien stehen für das kleine Einmaleins erfolgreicher Zusammenarbeit, bei der nicht nur Leistung zählt, sondern auch, wie sie wahrgenommen und weitergetragen wird. So entsteht eine Kultur der Zusammenarbeit, die von bewussten Interaktionen geprägt ist. Dabei gelten zwei Regeln als oberstes Gebot.
Wenn du andere unterstützt, leistest du einen wertvollen Beitrag. Du zahlst damit auf das gemeinsame Karma-Konto ein. Dieses Konto gehört zum Beispiel deinem Team, deiner Organisation oder deiner Projektgruppe. Was du eingezahlt hast, darfst du wieder abheben – indem du andere um Unterstützung oder einen Gefallen bittest. Die Art der „Unterstützungsbeiträge“ legt ihr gemeinsam bei der „Bankeröffnung“ fest. Der „Bankauszug“ wird am Arbeitsplatz aufgehängt – gut sichtbar für das Team. Er erinnert an den Vertrag mit der Karma-Bank und macht „Karma-Transaktionen“ nachvollziehbar.
Mitarbeitende beginnen, sich füreinander zu engagieren – und trauen sich, um Unterstützung zu bitten. Die Karma-Bank schafft Transparenz und verhindert, dass manche nur unterstützen und andere nur nehmen. Wer weiß, dass jeder Gefallen „zurückgezahlt“ wird, denkt aktiver darüber nach, wie man andere unterstützt.
Möchtest du in deinem Unternehmen oder Team eine Karma-Bank eröffnen? Dann melde dich bei uns. Ameliorate begleitet dich gerne dabei!